Regen ist angesagt am letzten Regattatag und nicht gerade viel Wind. Auch wenn die Nachrichtensendungen quer durch die Republik etwas anderes angekündigt hatten: Es war wie an jedem Kieler-Woche-Tag die Wettfahrtleitung, die mit ihrer eigenen Einschätzung wieder Recht gehabt hatte. Wettfahrtleiter Michael Bauer schickte INAT und JWK erneut auf die Bahn, wenn auch nicht auf die ursprünglich geplante Langstrecke, sondern auf die Dreiecke vor dem Stützpunkt, um mit zwei Wettfahrten die Möglichkeit für ein Streichergebnis zu eröffnen.
Diese Wettfahrten gerieten dann immer wieder zur Geduldsprobe, wenn zum Beispiel an einer Wendemarke der wenige Wind plötzlich gänzlich eingeschlief und sämtliche Boote in der Nähe aufeinander zu und in Richtung Boje trieben. Bei Mannschaften und Schiedsrichtern machte sich durchaus sichtliche Müdigkeit bemerkbar. Aber das gute Miteinander stand auch an diesem Tag überall im Vordergrund.
Nachmittags vor der Siegerehrung im legendären Filmsaal des Marinestützpunkts lieferte die Regatta-Organisation den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Zusammenarbeit mit dem Marinemusikkorps noch einen Extra-„Bonbon“: Das Marinemusikkorps spielte für die Seglergemeinschaft zwischen den Zelten ein kleines Platzkonzert. Zugaben folgten dann direkt vor dem Gebäude, in dem die Siegerehrung stattfand. Eine Idee, die bei allen sichtlich sehr gut ankam.
Bei der Siegerehrung schließlich blieben die ganz großen Überraschungen dagegen aus: In der INAT-Klasse siegte die routinierte erste Mannschaft der Marineschule Mürwik vor dem Plöner Segler-Verein und der Crew des BAIUDBw Kiel. Die Konkurrenz der Jugendwanderkutter entschied die Mannschaft SRSV Plune vom Schüler Ruder- und Segelverein Plön für sich – gefolgt von der Mannschaft Teufelsbrück von der Segler-Vereinigung Altona-Oevelgönne und SRVS Butenplöner, ebenfalls vom Schüler Ruder- und Segelverein Plön. Die Plöner hatten mit ihrer Crew SRSV OLJM 1 auch die Nase in der Offenen Landesjugendmeisterschaft vorn. Auf Platz zwei landete das RBZ Technik Kiel, auf Platz drei die gemeinsame Mannschaft der Möltenorter Seglerkameradschaft und des Plöner Segler-Vereins.
Donnernden Applaus gab es nicht nur für die ausgezeichneten Mannschaften, sondern auch für die Organisation und die Wettfahrtleitung. Kapitänleutnant Michael Bauer erhielt zudem ein kleines Abschiedsgeschenk von einer Abordnung aus dem Kutterhafen und öffentliches Lob vom obersten Soldaten der Deutschen Marine: Inspekteur Vizeadmiral Jan Christian Kaak bedankte sich ausdrücklich bei Bauer für dessen Arbeit. Keine Sorge: Er bleibt uns Kutterseglerinnen und -seglern erhalten. Im kommenden Jahr kommt Bauer als Reservist in seiner Funktion als Wettfahrtleiter zurück. 😉 Vizeadmiral Kaak überreichte allerdings nicht nur einige Preise bei der Siegerehrung. Das Publikum erfuhr zudem, dass der Inspekteur selbst in Strande beim Kuttersegeln angefangen hatte und seitdem ein Herz für diese Bootsklasse habe. Immerhin sei das Kuttersegeln der Ursprung der Kieler Woche. Er werde sich überdies bemühen, betonte der Admiral, dass die Marinekutterregatta wieder zurück in die Kieler Innenförde komme, wo sie übrigens bis Ende der 80er Jahre beheimatet gewesen ist. har