Die Pandemie-Regatten hatten erste Erfahrungen mit einem neuen Format bei der Marinekutterregatta gebracht, die auf allgemeine Zustimmung gestoßen waren: eine Wettfahrt als Langstrecke in die Regatta einzubauen. Waren die Kutter 2020 wie auf Schienen mit Südwind aus der Förde herausgerauscht, um anschließend bei Regen stundenlang gegenan zu kreuzen, hatten sie 2021 vor einem Abbruch den ganzen Vormittag im gleißenden Sonnenschein auf der Förde geschaukelt. Dieses Jahr also der nächste Versuch: Bevor im Kutterhafen abgelegt werden kann, trüben Gewitter und stetiger Regenfall die Aussicht auf den Vormittag – aber nur ein bisschen. Denn pünktlich zum geplanten Start sind die Gewitter und der Regen abgezogen. Zwar sind dichte Wolken und 13 bis 14°Celsius nicht ganz so verheißungsvoll wie das Wetter des Vortags; aber die drei bis knapp vier Beaufort aus Nordost reichen für eine schöne Kreuz.
Leider ist das Vergnügen nicht von Dauer. Zunächst läuft der gesamte Pulk in Richtung Norden, zieht sich schon vor der Ausfahrt des Nord-Ostsee-Kanals immer weiter auseinander. Vor Erreichen der Enge am Leuchtturm Friedrichsort haben sich zwei der vier ZK-10-Kutter an die Spitze gesetzt, kommen auch noch zügig vor Laboe an die Wendemarke und gehen mit gesetzten Spinnakern auf Gegenkurs. Drei Marinekutter können noch folgen. Dann bleibt der Wind nach und nach weg; der Rest der Flotte „verhungert“ über eine größere Strecke verteilt ohne Chance darauf, dass sich das in nächster Zukunft bessert. Die Wettfahrtleitung zögert nicht lange und verkündet den Abbruch dieser Wettfahrt für die „Offene“. Die Kutter werden von Begleitbooten „eingesammelt“ und Richtung Marinehafen geschleppt. Die Zeit soll nicht mit Dümpeln verschwendet werden, denn den selben Nachmittag soll die Chance erhalten bleiben, erneut auf der Innenförde kurze Wettfahrten abzuarbeiten, um ein bisschen „Futter“ für das Regatta-Ergebnis zu bekommen.
har
