2023: Höhepunkt mit zehn Riemen

Die Frauen-Mannschaften beim Zieleinlauf – gute Vorbereitung, starke Teams, super Leistungen. Foto: har

„Kutterpullen ist nun einmal etwas grundsätzlich anderes als Kuttersegeln“, sagt der Kommandeur im Marinestützpunkt Kiel, Fregattenkapitän Jan Dobberstein. Und jede und jeder, die/der nach 1.000 Metern auf der Race-Strecke mit Blasen an den Händen, Krämpfen in den Unterarmen und blauen Flecken links und rechts der Wirbelsäule über die Ziellinie fährt, wird ihm ohne zu Zögern zustimmen. Heute, am letzten Tag der 134. Marinekutterregatta, ging es um genau das: Kutterpullen. Die Mannschaften, die hier gegeneinander antreten, kennen sich größtenteils untereinander. Teils seit vielen Jahren kommen sie zu diesen anspruchsvollen Wettkämpfen, bei dem es schon technisch um mehr geht, als nur ein langes Stück Holz halbwegs im abgestimmten Rhythmus durch das Wasser zu ziehen.

Wettkampfleitung und Schiedsrichter bei der Besprechung des kommenden Laufs. Foto: har

Zeitgleich zur Windjammerparade startete die Wettkampfleitung diese letzte Konkurrenz auf der Innenförde vom alten Kieler Olympiahafen Düsternbrook aus. In der Offenen Klasse war die Zahl der teilnehmenden Mannschaften zu groß, um gleichzeitig auf die Bahnen zu gehen. Also mussten sich die Teilnehmer zunächst in Vorläufen auf verkürzten Bahnen miteinander messen, um anschließend in einem kleinen und einem großen Finale zu pullen. Schließlich hatten die Kutterpuller Seestermühe vom TSV Seestermüher Marsch den Bug vorn. In der Damenwertung setzen sich die Haven Filous vom Maritime Tradition Vegesack Nautilus e.V. durch, in der Marinewertung das Sanitätsunterstützungszentrum Kiel.

Donnernder Applaus für „Kutter-Ikone“ Rolf Kronshage (vorn rechts) aus Bremen. Foto: har

Die hervorragende Stimmung der Teams untereinander wurde dann bei der Siegerehrung im Marinestützpunkt deutlich. Es gab nicht nur lang anhaltenden Applaus für die Wettkampfleitung unter Kapitänleutnant Michael Bauer und alle Helferinnen und Helfer in der Regatta-Organisation; auch die übrigen Mannschaften wurden lautstark gefeiert. Stabsbootsmann Heidi Wittmaack, die sowohl die Herren- als auch die Damen-Mannschaft des Sanitätsunterstützungszentrums Kiel im Kutter gesteuert hatte, brachte es von der Bühne aus auf den Punkt: „Hier sind wir alle Gewinner!“ Besonderen Beifall gab es auch für Rolf Kronshage aus Bremen-Vegesack: In einem langen maritimen Arbeitsleben hatte Kronshage über Jahrzehnte und mit Verve den Kuttersport gefördert. Nun, im Alter von 80 Jahren, steuerte er eine Crew des Vereins Maritime Tradition Vegesack Nautilus persönlich über die Rennstrecke. har

Author: Kuttersegeln

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